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Advent – er ist im Kommen

Advent – Weihnachtsmärkte und Glühwein, verkaufsoffene Sonntage, Lichter-ketten, Straßenbeleuchtungen, geschmückte Bäume und Häuser, Elche, Weihnachtsmänner in weiß und rot, Duftkerzen, Weihnachtsgebäck in Hülle und Fülle schon zwei Monate lang, Geschenke, Weihnachtspost, viel Kitsch und Glimmer. Wir kosten diese Zeit voll aus, feiern eigentlich schon die ganze Zeit Weihnachten. Oder haben sie in meiner Aufzählung einmal das Wort Advent gelesen? Nein, all überall ist die Rede von Weihnachtsmännern, -Märkte, -Bäume; Plätzchen usw.
Advent – das klingt uns heute oft in den Ohren wie ein schwer zu entzifferndes Wort, ein Wort, für das uns der Schlüssel gegeben werden muss, damit wir es entschlüsseln, lesen können.
Eine kleine Hilfe: Im Alltag sagen wir häufig von einem Menschen: Der ist im Kommen? Wir meinen damit jemanden, der sich beruflich mausert, oder ein Spieler, der sich in immer größere Aufgaben hineinspielt, oder einen Schriftsteller, dessen Schriften immer mehr Bedeutung finden. Sie sind zwar alle schon da, aber sie sind auch im Kommen, sie werden noch deutlicher und erkennbarer sein. Sie werden bekannt.
Advent – sagt eigentlich gar nichts anderes als das: ER ist im Kommen. – Er kam, er ist da, lebendig als der Auferstandene, aber er wird uns noch näher-kommen, gegenwärtiger werden, alles durchdringen, alles vollenden, alles zusammenfassen. Und darauf warten wir, und im Warten erspüren wir es. In einem alten Hymnus dieser Zeit beten wir:

Herr, wir warten auf dein Kommen.
Manchmal tasten wir uns bang
durch die Tage unsres Lebens
wie durch einen dunklen Gang.

Herr, wir warten auf dein Kommen
Oft schon sind wir ganz verzagt,
zweifeln, ob sich wird erfüllen,
was du uns zugesagt.

Herr, wir warten auf dein Kommen.
Wann bricht deiner Zukunft Schein-
Zukunft, die die Welt verändert, –
in die Dunkelheit hinein

Herr, wir warten auf dein Kommen.
Gib, dass jeder, wo er ist,
spüren mag, schon hier und heute,
dass du, Herr, im Kommen bist.                                                                    Pfr. Joh. Jaax